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Epilepsie
Epilepsie ist ein Überbegriff für eine Reihe von Krankheitsbildern, die durch ein wiederholtes Auftreten von anfallsartigen, epileptischen Anfällen gekennzeichnet sind. Es handelt sich um eine der häufigsten chronischen Erkrankungen des zentralen Nervensystems.
Die ersten epileptischen Anfälle treten in 75 % der Fälle bereits vor dem 14. Lebensjahr auf. Wichtig ist zu wissen, dass das einmalige Auftreten eines Anfalls nicht schon die Diagnose „Epilepsie“ nach sich zieht. Etwa 5 % aller Menschen haben einmal in ihrem Leben einen Anfall dieser Art und danach keinen weiteren.
Symptome, Verlauf und Ursachen
Eine Epilepsie gleicht einem „Gewitter im Gehirn“. Es kommt zu einer gleichzeitigen elektrischen Entladung der Nervenzellen, was zu mehr oder weniger starken Krampfanfällen oder Bewusstseinsstörungen führt. Bei einem gesunden Menschen entladen sich die Nervenzellen ca. 80 mal in der Sekunde, bei einem Epilepsie-Patienten kann dies bis zu 500 mal in der Sekunde geschehen und das mehrmals am Tag.
Bei den Betroffenen sind die Nervenzellen im Gehirn übererregbar und das Gleichgewicht zwischen erregenden und hemmenden Botenstoffen ist gestört. Dies kann der Fall sein bei Hirnschädigungen wie bei Hirntumoren oder nach einem Schlaganfall oder auch aufgrund genetischer Faktoren.
Manche Betroffene wissen, dass bestimmte Faktoren oder Ereignisse bei ihnen zu einem Anfall führen bzw. die Anfallsbereitschaft erhöhen können. Diese nennt man auch Provokationsfaktoren. Dazu gehören z.B. der Schlafentzug, hohes Fieber, Flackerlicht oder Hyperventilation.
Betroffene sollten bekannte Auslöser unbedingt vermeiden. Sofern Alkohol oder das Schlafverhalten für das Anfallsgeschehen verantwortlich sind, sollten sie sich an folgenden Verhaltensregeln orientieren:
- Verzicht auf oder nur geringer Genuss von Alkohol
- Vermeidung von Schlafstörungen / geregelter Schlaf-Wach-Rhythmus
- Keine Wechsel-/ Nachtschichttätigkeit
Die Epilepsie gehört zu den chronischen Erkrankungen, d.h. dass die Anfälle jederzeit wieder auftreten können. Deshalb ist es wichtig, sich in die Hände eines erfahrenen Facharztes zu begeben und jeden Schritt der Therapie zu besprechen.