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Epilepsie und Sport
Körperliche Aktivität und Sport führen zur einer Verbesserung der Fitness und der Ausdauer. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen lässt sich senken. Blutdruck und Blutfette werden
günstig beeinflusst, das Immunsystem gestärkt. Darüber hinaus kommt es zu einer Erhöhung des Selbstwertgefühls und der sozialen Kompetenz. Bei Menschen mit Epilepsie provoziert Sport selbst keine Anfälle. Im Gegenteil kann durch regelmäßige sportliche Aktivität die Anfallshäufigkeit reduziert werden.
Einschränkungen ergeben sich meist aus der Sportart, bestehenden Begleiterkrankungen und möglichen medikamentösen Nebenwirkungen. Patienten sollten Überanstrengung, Überhitzung, Unterzuckerung, starke Flüssigkeitsverluste und intensive Sonnenexposition vermeiden und Vorsichtsmaßnahmen wie regelmäßige Pausen, ausreichenden Flüssigkeitsersatz und Sonnenschutz rechtzeitig treffen. Vor dem ersten Training sollten sie sich sportärztlich und neurologisch untersuchen lassen. Bei entsprechenden Vorbereitungen sind viele Sportarten auch für Menschen, die an Altersepilepsie leiden, geeignet. Empfehlenswert sind Joggen, Walken und Nordic Walking.
Schwimmen im Schwimmbad ist für Betroffene bedenkenlos möglich. Bei unzureichender Anfallskontrolle sollten sie aber einen Schwimmkragen oder eine Schwimmweste tragen. Schwimmen und Wassersportarten in offenem Gewässer hingegen erfordern immer eine kontinuierliche Aufsicht. Rudern, Segeln und Windsurfen sollten Erkrankte daher nur mit einer Rettungsweste und in Begleitung ausüben. Auch schnorcheln und tauchen (in geringen Tiefen) sollten sie nur zu zweit oder in der Gruppe.
Beim Fahrradfahren sollten Patienten einen Sturzhelm tragen. Bei erhöhter Sturzgefahr sollten sie entsprechende Protektoren nutzen und gegebenenfalls Stützräder ans Fahrrad montieren.
Unproblematisch sind Sportarten wie Gymnastik, Golf, Tennis, Tischtennis, Badminton, Squash, Mannschafts-Ballsportarten (Fußball, Volleyball, Basketball), Skilanglauf und Tanzen.
Als bedingt geeignet gelten Reiten, Eissport, alpines Skifahren, Geräteturnen, Gewichtheben und Kampfsportarten wie Boxen.
Eher ungeeignet sind Sportarten mit hohem Unfallrisiko, die nicht jederzeit gefahrlos unterbrochen werden können. Hierzu zählen u. a. Höhenwanderungen, alpines Klettern, Fallschirmspringen, Drachenfliegen, Paragliding, Segelfliegen, Kitesurfen, Tiefseetauchen, Skispringen und Motorsport.
Entscheidend für die Wahl der Sportart ist letztendlich immer, dass ihre Ausübung Spaß macht und kein Zwang entsteht.
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