Zuletzt aktualisiert am 20. Dezember 2021
Krisenplan für Notfälle
Patienten sollten in einer stabilen Phase gemeinsam mit Angehörigen oder dem Partner einen Krisenplan für akute Krankheitsepisoden entwickeln.
Dieser sollte eine Liste der Frühwarnzeichen enthalten, die Patienten und nahestehenden Menschen helfen kann ggfs. frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen. Außerdem wird darin geregelt, wo der Betroffene in einer akuten Krise behandelt werden möchte, wer Kontakt zum behandelnden Arzt oder zur Klinik aufnimmt, wer sich um die Krankmeldung beim Arbeitgeber kümmert und wer für die Alltagsaufgaben und gegebenenfalls für die Kinder Sorge trägt. Es kann auch festgehalten werden, wer im Notfall über Konten und Kreditkarten verfügen kann.1
Im Rahmen des Notfallplans kann auch die Erstellung einer Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung sinnvoll sein. Patienten sollten diese Dokumente dann zusammen mit dem Krisenplan den Bevollmächtigten bzw. Vertrauenspersonen übergeben.
Die Rezidivprophylaxe, also alle Maßnahmen, die einen Rückfall verhindern können, sollte nie vernachlässigt werden. Denn: Rezidivprophylaxe = Suizidprophylaxe!
Waffen und andere gefährliche Gegenstände gehören aus dem Zuhause verbannt.
Patienten sollten mit Familienmitgliedern oder Vertrauten gemeinsam einen Notfallplan entwickeln.
Alle an dem Notfallplan Beteiligten sollten mit den wichtigsten Informationen versorgt werden.
Weiterführende Artikel im neuraxWiki:
Verhalten in Krisensituationen bei Depression
Verhaltensempfehlungen bei Depression
1„Bipolar – mit extremen Emotionen leben. Wege zur Hilfe und Selbsthilfe bei manisch-depressiver Erkrankung“. Dr. med. Eberhard J. Wormer. Humboldt 2018; S. 121f.